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Probiotische Joghurt nicht ungefährlich

11.01.2000

Bei Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem könnten die vermeintlichen Gesundheitsförderer unter anderem zu Erkrankungen wie Lungenentzündung, Blutvergiftung oder auch Hirnhautentzündung auslösen.

Bei einem Ärztekongress in Birmingham warnte Wolfgang Graninger, der Leiter der Klinischen Abteilung für Infektionen und Chemotherapie an der Universitätsklinik für Innere Medizin im Wiener Allgemeinen Krankenhaus, vor den in probiotischen Joghurts verwendeten Bakterienstämmen, die bei stark immungeschwächten Personen zu Infektionen führen könnten..

Wie das Nachrichtenmagazin Format berichtet, gab das Wiener Hanusch-Krankenhaus daraufhin ein Rundschreiben heraus, demzufolge die Verwendung dieser Joghurts an allen Stationen verboten wird.

SPÖ-Gesundheitssprecherin Elisabeth Pittermann, Primaria am Hanusch-Krankenhaus, geht davon aus, daß die Bakterien für Menschen mit normalem Immunsystem jedoch ungefährlich seien.

Format zitiert aus dem Rundschreiben: "Neueste Studien belegen, daß probiotische Joghurts bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem zu Miningitis, Sepsis, Pneumonie und Endokarditis führen können und beim gesunden Menschen keine Vermehrung der positiven Darmbakterien bewirken." und warnen weiter, daß "auch alte Menschen ein schwaches Immunsystem haben."

Auch das Bludenzer Stadtspital streicht aufgrund dieser Berichte pro-biotisches Joghurt vom Speiseplan. In diesem Spital erhielten vor allem Patienten mit Durchfallerkrankungen und Diabetiker täglich probiotisches Joghurt.

Andrea Pfeifer, der Chefin des Forschungsinstitutes eines Joghurtherstellers in Lausanne, sind solche Bedenken nicht unbekannt, sie hält das Risiko aber für äußerst gering.

© medizin.at

 

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