"Es ist kein Streit um eine Kurzrufnummer 141, sondern um die
Qualitaet der Versorgung fuer die Niederoesterreicherinnen und
Niederoesterreicher", meint HR Dr. Hadmar Lechner - Praesident
des Roten Kreuzes Niederoesterreich zur vieldiskutierten
Problematik rund um den aerztlichen Bereitschaftsdienst.
"Erst als ein fertiges Projekt wenige Tage vor dem Start zwischen
den NOe Hilfsorganisationen und dem zustaendigen LH-Stv. Dr.
Bauer ausverhandelt war, wurde von der Aerztekammer das Call-
Center-Modell in die Diskussion eingebracht, der Grund dafuer ist
mir genauso unverstaendlich, wie das Ende des Wochentags-
Nachtdienstes durch die Aerztekammer selbst vor fuenf Jahren", so
Dr. Lechner weiter.
Die Aerztekammer sollte sich nach Meinung des Rotkreuz-
Praesidenten auf die Bereitstellung der praktischen Aerzte fuer
dieses Modell konzentrieren und dem Roten Kreuz, das ja im
Bereich des Wochenend-Aerztedienstes seit vielen Jahren die
Telefondisposition des Kurzrufs 141 zur Zufriedenheit der Patienten
und auch der beteiligten Aerzte durchfuehrt, diesen Bereich
ueberlassen. Die Notrufnummer 141 ist uebrigens seit Jahren rund
um die Uhr beim Roten Kreuz erreichbar, nur mangels
flaechendeckender Verfuegbarkeit von Aerzten in den Wochentags-
Naechten ist eine Vermittlung zumeist nicht moeglich.
"Es waere fuer einen Anrufer unverstaendlich, wieso die
Rufnummer des Call-Centers unter Tags auf ein Tonband
geschaltet wird, und nur am Abend funktioniert, mit Ueberlastungen
und Wartezeiten wird auch hier zu rechnen sein - am Wochenende
waere dann wieder eine andere Rufnummer zu verwenden. Die
Zeitverzoegerung bis zur tatsaechlichen Hilfe - der Anruf wird ja
dann vom Call-Center wieder an die Rotkreuz-Stellen weitergeleitet,
da vom Call-Center direkt kein einziger Arzt ausgesandt wird - ist
ebenfalls nicht immer zu erklaeren. Als zusaetzliche Servicestelle
fuer die Niederoesterreicher- neben den 21 Rotkreuz-
Aerztenotdienst-Leitstellen - ist das Call-Center zu begruessen, wir
wehren uns nur gegen eine 'MEGA-Zentrale' ohne jede regionale
Verbundenheit" so Praesident Dr. Lechner zum Abschluss.
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