So ein Vorgehen wäre natürlich öfter wünschenswert und würde Bereiche wie Labor und EKG für den Niedergelassenen zu mehr als einem Hobby machen. Für eine solche Art der Abrechnung sollte sich auch die Kammer stärker einsetzen.
Was mich an der Kooperation zwischen Spital und niedergelassenem Arzt stört: Patienten werden oft Wochen nach der Entlassung zu Nachuntersuchungen wie Kontrollen des Blutbilds ins Krankenhaus bestellt, die ich selbst genauso gut und -im Gesamtzusammenhang gesehen -wahrscheinlich auch kostengünstiger durchführen könnte.
Manchmal habe ich den Eindruck, daß Spitalsärzte ihren niedergelassenen Kollegen in vielen Bereichen zu wenig zutrauen. Es gibt ja im extramuralen Bereich auch zahlreiche hochspezialisierte Fachärzte, die viele Aufgaben übernehmen könnten. Vorstellbar ist auch, daß ich z.B. von einer Abteilung darum gebeten werde, einen Patienten, der schon früher entlassen werden will, intensiv weiter zu betreuen. Dieses "Zutrauen" würde auch zu einer Reduktion von Doppeluntersuchungen führen, die im Spital oft geschehen, weil mitgebrachten Ergebnissen scheinbar mißtraut wird.
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