Für eine Reihe von Texten, darunter Beipackzettel zu Arzneimitteln, Prospekte, Versandkataloge, Briefe, Kochrezepte, Fahrpläne und Spielanleitungen, wurde die Häufigkeit des Lesens gemessen.
An der Spitze liegen Beipackzettel zu Medikamenten. 28,6% der Österreicher lesen sie regelmäßig, über 27% gelegentlich, ebensoviele lesen Beipacktexte selten, 16% nie. Die Böck-Studie wird aber noch viel genauer: nur 61% der Männer lesen "alltägliche Lesematerialien", aber 75% der Frauen. Noch drastischer ist der Unterschied bei Beipackzettel: Wie bei Kochbüchern oder Katalogen sind es vor allem Frauen, die sich über verordnete Arzneimittel informieren. Männer lesen dafür überdurchschnitlich Handbücher zu technischen Geräten und Online-Hilfen am Computer.
"Das Lesen von Beipackzettel zu Medikamenten setzt gewisse Anforderungen an das Leseverständnis voraus", begründet Böck die Tatsache, daß wer Bücher liest, auch häufiger Beipacktexte studiert. Schlechter Gebildete lesen seltener die Beschreibung zu Medikamenten.
Am Ende der Tabelle über Gebrauchstexte findet sich ein interessantes Detail: 4,6% lesen regelmäßig Strafmandate.
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