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Ohne Deutsch zum Arzt

07.10.1999

Deutsche Sprache schwere Sprache. Verständigungsbarrieren zwischen Einheimischen mit Bürgern ausländischer Herkunft beeinträchtigt oft auch die Kommunikation Arzt-Patient. Um die praktische Relevanz dieses Problems zu erfassen, untersuchte Dr. Franz Pöchhacker im Auftrag der Stadt Wien die Kommunikation mit Nichtdeutschsprachigen in Wiener Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Die Befragung der Ärzte ergab interessante Details.

In den meisten Fällen behandeln Ärzte Patienten mit Serbokroatisch oder Türkisch als Muttersprache; Sprachbarrieren bestehen durchaus. Für 95 Prozent der befragten Ärzte ist die Möglichkeit der Patienteninformation beschränkt. Vier Fünftel gaben an, daß die Patienten lange brauchen, um sich auszudrücken und daß man mit Händen und Füßen reden muß. Noch immer zwei Drittel bestätigten, daß sie nicht sicher seien, wieviel die Patienten wirklich verstehen. Außerdem wären einfache Fragen so zeitraubend, daß für Wichtiges zuwenig Zeit bleibt.

Dennoch geben 76 Prozent der Ärzte an, daß sie mit der Kommunikation zufrieden sind, fünf Prozent sogar sehr zufrieden. So wollen die meisten die vertraute Praxis im Umgang mit nichtdeutschsprachigen Patienten beibehalten.

Begleitpersonen der Patienten erscheinen den Niedergelassenen als der geeignete Verständigungsmodus. An zweiter Stelle steht die Betreuung direkt in der Fremdsprache, also eine Überweisung an fremdsprachige Kollegen.

© medizin.at / ÄRZTEWOCHE

 

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