Wie eine historische Abhandlung im „scientific journal“ der amerikanischen Neurologenvereinigung beschreibt, soll eine europäische Form des Tanzes ihre Ursachen in einer neurologischen Erkrankung haben – sie löst an Tanz erinnernde Bewegungen aus.
Eine historische Legende berichtet, daß die Tanzprozession der belgischen Stadt Echternach ihren Ursprung im späten 18. Jahrhundert findet, als „Tremor- und Paralysepatienten“ in der Mission des St. Willibrord wunderbare Heilung fanden. Die Menschen begannen zu tanzen, um Heilung von neurologischen Erkrankungen und Schutz zu erfahren, Willibrord wurde bald zum Schutzparon der Nervenkranken. Als im 14. Jahrhundert die Pest in Europa wütete, tanzten Christen und Haiden als Schutz vor der Krankheit. Diese Tänze könnten zu Epidemien von Massenhysterien geführt haben. Neurologen behaupten, diese Epidemien wären Ausbrüche einer choreatiformen Krankheit, die zu unwillkürlichen tanz-ähnlichen Bewegungen führt. Eben diese Bewegungen wurden später bekannt als die Tanzkrankheit oder der Veitstanz (Chorea huntington).
Um 1900 studierte der Neurologe Henri Meige die Tanzprozession von Echternach genauer, um auf Zeichen von Chorea zu stoßen, allerdings erfolglos. Heute nehmen die Menschen an der Prozession teil, um Spaß daran zu haben, oder um für kranke Angehörige zu bitten.
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