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Bettflucht - wenn die Nacht zum Tag wird

14.12.1999

”Was der Volksmund als ´senile Bettflucht´ bezeichnet, kann oft auf einen normalen Alterungsprozess des Organismus oder auf krankhafte Veraenderungen zurueckgefuehrt werden”, sagt Dr. Christian Feinboeck vom Oesterreichischen Roten Kreuz.

So wird der Schlaf oft durch das verstaerkte Beduerfnis unterbrochen, in der Nacht auf die Toilette zu gehen. Aeltere Leute halten auch haeufig oder immer ein Mittagsschlaefchen. ”Wer tagsueber schlaeft, muss damit rechnen, dass sich der Nachtschlaf reduziert”, so Feinboeck.

Manche setzen sich auch selbst unter grossen Druck: Der Traum einer durchschlafenen Nacht kann zum Alptraum werden, wenn die Angst vor Schlafstoerungen zu gross und guter Schlaf zur Leistung wird.

Sind dies noch relativ harmlose Schlafstoerungen, so koennen organisch bedingte Stoerungen ernste Folgen haben. Feinboeck: ”Wer zum Beispiel an Erkrankungen der Atemregulation und an hartnaeckigen Schlafstoerungen leidet, sollte ein Schlaflabor aufsuchen. Dort werden ueber laengere Zeit hinweg Schlafdauer und -intensitaet untersucht.”

In vielen Faellen ueberrascht die Diagnose: Denn oft leiden die Patienten nur unter Schlafwahrnehmungsstoerungen, schaetzen also ihren Schlaf einfach falsch ein. Feinboeck: ”Die Untersuchungen zeigen, dass die Patienten zwar in der Nacht immer wieder aufwachen, dazwischen aber gut geschlafen haben.”

Sorgen, Stress, Angst, Nervositaet und Reizueberflutung lassen die Menschen heute schlecht schlafen. Der Griff zur Schlaftablette hilft da nicht unbedingt. ”Im Schlaflabor gibt es professionelle Hilfe. Aber jeder Betroffene kann auch selbst viel zu einem guten Schlaf beitragen: Ueberpruefen Sie Ihr Schlafzimmer. Immerhin verbringen Sie ein Drittel Ihres Lebens darin.

Ist das Bett bequem, die Matratze zu hart oder zu weich? Verzichten Sie auf einen Mittagsschlaf, wenn Sie an Schlafstoerungen leiden. Lassen Sie den Tag ausklingen, indem Sie vor dem Schlafengehen lesen oder ein Tagebuch schreiben. Verzichten Sie abends auf Kaffee, Schwarztee oder Alkohol. Lueften Sie das Schlafzimmer ausreichend zweimal taeglich und schlafen Sie bei offenem oder gekipptem Fenster. Schaffen Sie sich Ihre eigenen Einschlafrituale”, empfiehlt Feinboeck.

© medizin.at / ÖRK

 

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