Wenn die Tage kürzer sind, Schnee über dem Land liegt und in den Wohnungen Kerzen auf dem Adventkranz brennen, ist die Luft erfüllt vom Duft nach Weihrauch, Zimt, Nelken, Vanille oder Orangen. Weihnachtsstimmung entsteht.
"Düfte beeinflussen die Seele und die Gemütsverfassung", sagt Dr. Heinz
Peter Slatin, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes.
Die Aromatherapie ist Teil der Naturheilkunde. Das Wissen um die Heilkraft ätherischer Öle war schon in der Antike bekannt. In den ätherischen Ölen ist die Energie einer Pflanze in konzentrierter Form enthalten. Sie kann erfrischen, beruhigen oder den Schlaf fördern.
Vor allem seelisch bedingte Gesundheitsstörungen können mit ätherischen Ölen gut behandelt werden. Aromastoffe wirken ausgleichend und regulierend
besonders auf das Nervensystem und die Hormondruesen. Sie wirken über den Geruchssinn, die Haut und durch innere Anwendung. ”Die innere Anwendung von Aromastoffen muss von Fachkräften begleitet werden, denn die Essenzen müssen in therapeutisch richtig verordneten Dosierungen aufgenommen werden”, erklärt Slatin.
Wichtig ist der richtige Umgang mit Aromaölen. Slatin: ”Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Aromaöle rein aus Pflanzen gewonnen und nicht künstlich hergestellt sind. Die Öle dürfen nicht pur mit der Haut in Kontakt kommen. Sie verteilen sich auch besser, wenn sie mit einer Trägersubstanz, beispielsweise Milch, Molke oder Honig, auf die Haut aufgetragen werden. Die Öle sind stark wirksam. Achten Sie daher auf die richtige Dosierung.”
Aromaöle können als Badezusatz verwendet werden: ”Für ein beruhigendes und entspannendes Bad am Abend verrühren Sie zehn Tropfen Sandelholzöl und fünf Tropfen Neroliöl mit vier Esslöffeln Schlagobers. Die Öle vermischen sich nicht mit Wasser und brauchen daher eine Trägersubstanz. Schlagobers ist dafür gut geeignet und darüber hinaus auch hautfreundlich”, so Slatin.
Aromaöle können aber auch in einer Duftlampe angewendet werden. Slatin: ”Das hebt die Luftqualität und die wohltuenden Düfte können ganz nebenbei eingeatmet werden. Anregende und erfrischende Wirkung hat zum Beispiel eine Mischung aus jeweils fünf Tropfen Bergamottoel und Geraniumoel. Diese Menge reicht etwa für einen Raum von 20 Quadratmetern Grösse.”
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