Eine Kurzzeitstudie zur Einsatzfähigkeit eines Geruchsdetektors für diagnostische Zwecke zeigt erste Erfolge: Das in der Lebensmittelkontrolle erfolgreich eingesetzte Instrument benötigt nur 5 Stunden zur Bakteriendetektion.
Das Verfahren wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in der Lebensmittelkontrolle angewandt: Ein elektronischer Geruchssensor vergleicht bekannte Datenmuster mit jenen neuer Proben. Nun wird das sinnigerweise "Diag-Nose" genannte Instrument auch zur Dedektion von Krankheitskeimen herangezogen und das mit ersten, guten Erfolgen: Harnwegsinfektionen konnten unter Einsatz des neuen Gerätes wesentlich früher diagnostiziert werden.
Wissenschafter der englischen Cranfield University mischten Urin mit einer speziellen Nährlösung, die Wirkstoffe zur Geruchsbildung enthielt. Mit fortschreitendem Wachstum der Bakterien entwickelten diese spezifische Gerüche, mittels derer die Diagnose erfolgte.
Während aufgrund hoher Resistenzraten Antibiotika nur nach mikrobiogischer Diagnose verschrieben werden, die mit konventionellen Verfahren bis zu 2 Tage dauert, können mit "Diag-Nose" die Erreger schon nach 5 Stunden aufgespürt werden, sind die Forscher um Dr. Selly Saini von der Effizienz des Gerätes überzeugt. Obwohl dies erst eine Kurzstudie war, sind die Ergebnisse vielversprechend und werden demnächst durch eine Flächenstudie an mehreren tausend Patienten evaluiert, denn, so erwartet sich Dr. Saini, "kann man erst die unterschiedlichen Gerüche einer Krankheit bestimmen, sollte es auch möglich sein, die Krankheiten über deren Gerüche zu identifizieren." Das Team um Dr. Saini denkt dabei auch an Lungen - und Magenerkrankungen (Tuberkulose, Lungen- und Speiseröhrenkrebs sowie Magengeschwüre), die über den Atem diagnostiziert werden könnten.
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