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Frauen rauchen anders

26.11.1999

Die Rauchgewohnheiten männlicher und weiblicher Raucher unterscheiden sich vor allem im emotionellen Ansatz.

Frauen und Männer entwickeln einigermaßen unterschiedliche Strategien, wenn es darum geht, mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei stellen vor allem familiäre Motive, Gesundheitsbewußtsein und die Angst vor Gewichtszunahme treibende Kräfte dar, während Männer nach eigenen Angaben vor allem auf den blauen Dunst verzichteten, um "ein befriedigenderes Sexualleben" führen zu können.

Das ist das Ergebnis einer im Sommer 1999 mit Mitteln des National Women´s Health Resource Center in New Brunswick (NJ) durchgeführten Umfrage unter 1000 erwachsenen Rauchern. "Wenn denn stimmt, das Frauen und Männer von verschiedenen Planeten stammten, dann jedenfalls in Bezug auf ihre Rauchgewohnheiten", ist die Geschäftsführerin des NWHRC, Amy Niles, vom Unterschied der Geschlechter überzeugt.

Frauen würden, so die Umfrage, doppelt so häufig wegen emotionalen Streßsituationen, Depression und Ängsten rauchen und aus den selben Gründen auch nach Phasen der Nikotinabstinenz wieder zur Zigarette greifen als Männer. Diese wiederum sind mehrheitlich der Meinung, "beim nächsten Mal aufhören zu können". Auch die Inanspruchnahme fremder Hilfe scheuen Männer eher als Frauen: Immerhin fast zwei Drittel der weiblichen Raucher waren bereits bei Therapeuten gewesen, während nicht einmal die Hälfte der Männer dies versucht hatte.

Und in der Tat sind die Strategien, das Laster aufzugeben ebenso unterschiedlich wie Hindernisse auf dem Weg dazu: Doppelt so viele Frauen als Männer rauchten entweder, um ihr Körpergewicht zu halten oder gar abzunehmen und ebensoviele versagten beim Entzug aus den selben Gründen.

"Die niedrige Erfolgsquote zeigt ganz klar die Macht der Nikotinsucht", meint Dr. Linda Ferry von der Loma Linda University (CA) in der Presseaussendung und unterstreicht die Bedeutung der ärztlicher Hilfe bei der Erstellung eines den spezifischen individuellen Bedürfnissen angepaßten Entwöhnungsplanes.

Denn darin besteht Gleichklang zwischen den Geschlechtern: 3/4 der Befragten versuchten mehr als einmal, das Rauchen aufzugeben und nur ein Fünftel der RaucherInnen schaffte es, länger als ein Jahr ohne Nikotingenuß durchzuhalten.

© medizin.at

 

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