Patienten, die unter Demenz leiden, sind häufig von Unruhezuständen, Aggression oder Depressionen geplagt. Obwohl solch nicht-kognitiven Störungen häufig die Ursache für eine Heimeinweisung bzw. eine enorme Beanspruchung der pflegenden Personen sind, finden sie in der Demenz - Forschung kaum Beachtung
Wissenschafter untersuchen in erster Linie kognitive Störungen im Zusammenhang mit Demenz, trotz der Evidenz regelmäßigen Auftretens bestimmter nicht-kognitiver Störungen mit bestimmten Ausprägungen und Entwicklungsstadien der Demenz. Sie können auch ein Erstsymptom sein, daß eine Früherkennung ermöglichen könnte.
Dr. Martin Haupt, Oberarzt an der psychiatrischen Universitätsklinik in Düsseldorf kritisiert den in diesem Zusammenhang die unkritische Verabreichung diverser Präparate, wie Neuroleptika, die nach dem derzeitigen Wissensstand zu nicht-kognitiven Störungen, die meist flüchtig sind, oft nicht nötig sei.
Ihm zufolge könnten jene Begleiterscheinungen der Demenz organisch gesteuert sein. Eine Behauptung, die durch mehrere Erkenntnisse gestützt wird, und jenen, die unter den Unruhezuständen ihrer erkrankten Angehörigen leiden Trost spenden könnte.
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