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Diabetes mellitus (”Zuckerkrankheit”)

22.11.1999

Allein in Oesterreich sind etwa eine halbe Million Menschen davon betroffen. ”Allgemein wird diese Stoffwechselstoerung viel zu spaet erkannt. Erblindung, Amputation oder Nierenversagen gehoeren zu den verheerendsten Folgen”, sagt Dr. Christian Feinboeck vom Oesterreichischen Roten Kreuz.

Es gibt zwei Arten von Diabetes mellitus. Der ”jugendliche Diabetes” tritt in der Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter auf. Durch Vererbung und/oder Virusinfektionen, z.B. Mumps, kommt es zu einer Abwehrreaktion, die die insulinbildenden Zellen zerstoert. Der ”Altersdiabetes” wird ebenfalls durch Vererbung ausgeloest, ist aber oft auch Folge von Fehlernaehrung, Uebergewicht und Bewegungsmangel. Feinboeck: ”Normalerweise werden Zucker oder Staerke durch koerpereigenes Insulin abgebaut. Insulin bewirkt, dass Zucker von den Zellen aufgenommen werden kann. Wenn nun die Bauchspeicheldruese Insulin nicht mehr ausreichend produziert, oder wenn Insulin durch Veraenderungen an den Zellen seine Aufgabe nicht mehr erfuellen kann, gelangt der Zucker nicht mehr in die Zellen. Es steigt der Zuckerspiegel im Blut und die Koerperzellen erhalten keinen Zucker.

Die akuten Symptome sind grosser Durst, grosse Harnmengen, Gewichtsabnahme und Schwaeche, Neigung zu Haut-, Schleimhaut- und Zahnfleischerkrankungen sowie Juckreiz. ”Im schlimmsten Fall kommt es zu einem diabetischen Koma mit beschleunigter Atmung, Uebelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, starkem Durstgefuehl und schliesslich Bewusstlosigkeit”, erklaert Feinboeck. Spaetere Komplikationen sind nicht auszuschliessen. Feinboeck: ”Es koennen Gefaessleiden auftreten, die das Risiko eines Herzinfarkts erhoehen. Netzhauterkrankungen koennen Blindheit zur Folge haben. Stoerungen des Nervensystems lassen Wunden schlechter heilen, Geschwuere koennen Knochen und Gewebe zerstoeren. Auch Nierenschaeden und Potenzstoerungen koennen auftreten.”

”Spueren Sie ein starkes Durstgefuehl oder andere der oben beschriebenen Symptome, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch dann, wenn Sie uebergewichtig sind und es in Ihrer Familie Diabetiker gibt”, so Feinboeck. Anzeichen fuer Diabetes koennen aber auch ein positiver Zuckertest, Unterzuckerungszustaende, also Hungergefuehl, Schwitzen, Blaesse, Kopfschmerzen, Zittern, Herzklopfen oder Unruhe sein. Diabetiker sollten jedenfalls mindestens einmal im Jahr zum Augenarzt gehen. Blut- und Harnwerte sollten auch mindestens einmal jaehrlich ueberprueft werden. Schlecht heilende Wunden, besonders im Fussbereich, sind sehr gefaehrlich und muessen aerztlich versorgt werden.

© medizin.at / ÖRK

 

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