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Günstige Langzeitprognose beim kindlichen Schädel-Hirn-Trauma

07.10.1999

In einem Zeitraum von 4 Jahren wurden die Daten von insgesamt 45 Kindern nach Schädel-Hirn-Trauma retrospektiv analysiert (Universitätsklinik für Kinderchirurgie und Medizinische Universitätsklinik Graz). Die 28 Knaben und 17 Mädchen zeigten passagere oder bleibende neurologische Auffälligkeiten und wiesen computertomografisch erfaßbare, intrakranielle Veränderungen auf.

Die häufigste Unfallursache war der Verkehrsunfall (n=24), das durchschnittliche Alter lag bei 8,4 Jahren, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 18 Tagen. Bei 17 Patienten traten Begleitverletzungen auf, 4 Kinder verstarben.

Bei 9 Patienten fehlte eine knöcherne Schädelverletzung. 28mal bestand eine Schädeldachfraktur, 5mal war nur die Schädelbasis betroffen, 3mal Schädelbasis und -dach. In 14 Fällen handelte es sich um extrazerebrale Blutungen, 21mal um intrazerebrale Läsionen, davon 8mal im Bereich der Stammganglien. In 10 Fällen bestanden sowohl extra- als auch intrazerebrale Veränderungen. 39 Patienten wurden neurochirurgisch-operativ versorgt. 17 Patienten, die bei der Entlassung ein neurologisches Defizit aufwiesen, konnten im Rahmen einer Nachuntersuchung, durchschnittlich 30 Monate nach dem Unfall, kontrolliert werden. Die Ergebnisse wurden in 4 Gruppen geteilt.

·) Gruppe 1 = kein neurologisches Defizit (n=7).

·) Gruppe 2 = geringe neurologische Auffälligkeiten, wie minimale Fazialisparese, zeitweiliges Schwindelgefühl, subjektive Störung der Feinmotorik, angedeutetes Hinken (n=4).

·) Gruppe 3 = normaler Schul- oder Kindergartenbesuch, mäßiges neurologisches Defizit, wie Resthemiparese bei voller Gehfähigkeit, einseitige Taubheit, Gangataxie (n=5).

·) Gruppe 4 = kein normaler Schulbesuch, Hemiparese, Ausfälle im kognitiven Bereich (n=1).

Schlußfolgerung der Autoren: Die Langzeitprognose nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern ist günstig. Wichtig für die Rehabilitation sind eine intensive Physiko-, Logo- und Ergotherapie, die Möglichkeit einer adäquaten orthopädischen Versorgung sowie die physiologische Betreuung von Kind und Eltern weit über die unmittelbar posttraumatische Phase hinaus.

© medizin.at / ÄRZTEWOCHE

 

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