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Praxis-Tips, wie Sie Schwangeren das Rauchen ausreden können

Rauchen ist ungesund ­ besonders in der Schwangerschaft. Die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, ist in dieser Zeit besonders groß.

Nutzen Sie die Gelegenheit: Nehmen Sie als Hausarzt oder Gynäkologe die Freude über das Baby zum Anlaß und thematisieren Sie die Gefahren des Rauchens für Mutter und Kind in einem persönlichen Gespräch! Dies rät die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Berlin, die zu dem Themenkomplex einige Broschüren herausgegeben hat.

Auch Mediziner, die selbst rauchen, sollten ihre Patientin und deren Partner objektiv über Sinn und Zweck eines Rauchstopps während der Schwangerschaft aufklären. Wichtig: Das eigene Rauchen nicht verschweigen, sonst machen Sie sich unglaubwürdig!

Folgende Strategien versprechen laut BZgA Erfolg:

Klären Sie die werdende Mutter konkret über die Gefahren fürs Kind auf: Rauchen schadet dem Fetus nicht nur, es kann ihn sogar töten. Nicht jede Frau wird wissen, daß Rauchen die Gefahr einer Fehlgeburt erhöht oder die Lungen des Fetus sich nicht richtig entwickeln können. Neue Erkenntnisse lassen sogar vermuten, daß der Tabakkonsum in der Schwangerschaft Ursache frühkindlicher Krebserkrankungen sein kann.

Machen Sie Ihrer Patientin Mut! Studien belegen, daß die Hälfte der Schwangeren es schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn sie sich dies vorgenommen haben.

Stärken Sie die Motivation! Sprechen Sie konkret die Vorteile des Nichtrauchens an ­ Gesundheit und körperliches Wohlbefinden, reine Haut und nicht zuletzt: mehr Geld, um Sachen fürs Kind zu kaufen.

Legen Sie Informationsmaterial zur Entwöhnung aus! Kostenlose Ratgeber für werdende Mütter können Sie bei der BZgA anfordern. Hier gibt es noch weitere Broschüren rund um das Thema „Rauchen“: Das Heft „Tabakabhängigkeit“ enthält auch Raucherentwöhnungsmethoden und ist speziell an Ärzte gerichtet.

Raten Sie auch dem werdenden Vater, sich das Rauchen abzugewöhnen. Erstens ist es für beide leichter, zweitens belegen Studien die negativen Wirkungen des Passivrauchens.

Raten Sie, sofort (ab dem Tag X) mit dem Rauchen aufzuhören. Bei vielen Schwangeren hat sich diese „Schluß-Punkt-Methode“ bewährt. Nur wenn Ihre Patientin große Probleme hat, mit dem Rauchen aufzuhören, sollten Sie gängige Therapieformen anbieten oder empfehlen. Beispiele sind Akupunktur, autogenes Training oder Verhaltenstherapie.


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