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Spondylitis: Lebensqualität durch Infliximab

Gemäß einer Studie verbessert eine Behandlung mit REMICADE (Infliximab) die Lebensqualität von Patienten mit ankylisierender Spondylitis und verringert gleichzeitig den Kostenaufwand. Dies ist das Ergebnis, das bei der Tagung des American College of Rheumatology präsentiert wurde.

Eine neue Studie, die bei der Tagung des American College of Rheumatology präsentiert wurde, hat erwiesen, dass bei Patienten mit ankylisierender Spondylitis, die mit REMICADE (r) (infliximab) behandelt wurden, eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Verringerung der Belastung durch die Krankheit auftraten. Diese Beobachtungen zeigen, dass REMICADE eine kostengünstige Behandlungsmethode für diese chronische und beeinträchtigende Krankheit darstellt.

Bei Spondylitis ankylosans handelt es sich um eine chronische, fortschreitende und beeinträchtigende entzündliche Erkrankung, die zu schmerzhafter Versteifung der Wirbelsäule und schließlich zur Fusion der Wirbel führt, wobei der Rücken häufig eine gebogene Haltung und Unbeweglichkeit beibehält.

Diese Erkrankung tritt typischerweise in den produktivsten Lebensjahren der Patienten auf - im Alter zwischen 20 und 40 Jahren - und geht von daher mit einem bedeutenden Verlust an Arbeitstagen sowie frühzeitigem Ruhestand, Krankenhausaufenthalten und weiteren Behandlungskosten einher. REMICADE wurde im Mai in der Europäischen Union (EU) für die Behandlung von Spondylitis ankylosans zugelassen und ist innerhalb der EU das einzige biologische Therapiemittel, das für die Behandlung von Spondylitis ankylosans, rheumatoider Arthritis und Morbus Crohn indiziert ist.

Die Ergebnisse der Studie des Kosten-Nutzen-Verhältnisses basieren auf klinischen Ergebnissen einer dreimonatigen, plazebokontrollierten Studie über REMICADE-Behandlung bei Patienten mit Spondylitis ankylosans mit einer offenen einjährigen Verlängerung (Braun, et al, 2002) und einer retrospektiven Querschnitts-Beobachtungsstudie, die in Großbritannien durchgeführt wurde.

Die Patienten beantworteten einen detaillierten Fragebogen bezüglich der Verwendung ihrer Ressourcen, ihres funktionalen Zustandes, der Aktivität ihrer Erkrankung und ihrer Lebensqualität. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis wurde über einen gesamten Zeitraum von zwei Jahren untersucht.

Die Autoren haben hochgerechnet, dass die durchschnittlichen Kosten für Spondylitis ankylosans innerhalb von zwei Jahren für unbehandelte Patienten (Plazebogruppe) ca. 25.128 Pfund Sterling (US$ 41.966) betragen, im Vergleich zu ca. 17.240 Pfund (US$ 28.792) bei Patienten, die mit REMICADE behandelt wurden (wobei die Behandlungskosten ausgeschlossen wurden).

Dies entspricht einer Reduzierung von 31 Prozent bei der mit REMICADE behandelten Gruppe. Desweiteren ergab die Studie, dass sich die Lebensqualität der Patienten während der Behandlung mit REMICADE verbesserte.

"Spondylitis ankylosans ist eine stark behindernde und lebenseinschränkende Erkrankung mit einer hohen Kostenbelastung des Gesundheitssystems, des Patienten und der Gesellschaft im Allgemeinen. Innerhalb unserer Studie wurden mit REMICADE nicht nur die Symptome der Erkrankung behandelt und damit die Lebensqualität der Patienten erhöht. Zusätzlich trug die Behandlung mit REMICADE dazu bei, die Kosten, die derzeit mit der Erkrankung verbunden sind, zu reduzieren", sagt Geisel Kobelt, PhD, vom Karolinska Institute in Stockholm, Schweden, die auch die leitende Prüfärztin der Studie "The Burden of AS and the Cost-Effectiveness of Treatment" ist. "Mit Hinblick auf die hohen Kosten durch den Verlust von Arbeitstagen, den finanziellen Aufwand für Krankenhausaufenthalte und die Belastung der Patienten und ihrer Familien ist dies eine bedeutsame Neuigkeit", fügt sie hinzu.

REMICADE ist mit bislang 400.000 behandelten Patienten im Bereich der TNF-Alpha-Therapien weltweit marktführend. REMICADE ist im Vergleich zu anderen erhältlichen biologischen Anti-TNF-Therapiemitteln einzigartig. Während Patienten sich mit selbstverabreichbaren Therapiemitteln möglicherweise wöchentlich oder alle zwei Wochen selbst injizieren müssen, handelt es sich bei REMICADE um das einzige biologische Anti-TNF-Therapiemittel, das im Rahmen von Praxisbesuchen verabreicht wird.

Nach einem standardmäßigen Einführungsregimen, das eine Behandlung in den Wochen 0, 2 und 6 vorsieht, erhalten Patienten mit rheumatoider Arthritis und Morbus Crohn alle acht Wochen eine Behandlung mit REMICADE. Von daher benötigen REMICADE-Patienten möglicherweise nach dem Einführungsregimen lediglich sechs Behandlungen pro Jahr.

REMICADE ist ein monoklonaler Antikörper, der spezifisch auf TNF-Alpha abzielt und sich irreversibel mit TNF-Alpha auf der Zellmembran und im Blut verbindet. Es wird vermutet, dass die Überproduktion von TNF-Alpha bei Morbus Crohn, rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans eine Rolle spielt, ebenso wie bei einer großen Bandbreite von immunvermittelten Entzündungskrankheiten (I.M.I.D.), einschließlich von Psoriasis und Arthritis psoriatica, bei denen die Wirksamkeit von REMICADE derzeit untersucht wird.

Innerhalb der Europäischen Union ist REMICADE für die Behandlung von schwerwiegender, aktiver Morbus-Crohn-Erkrankung bei Patienten indiziert, bei denen keine Reaktion auf eine vollständige und angemessene Behandlung mit Kortikosteroiden und einem Immunsuppressivum aufgetreten ist, oder bei Patienten, bei denen Intoleranzen oder medizinische Gegenanzeigen bei derartigen Therapien bestehen.

REMICADE ist ebenfalls für die Behandlung von Morbus Crohn mit Fistelbildung bei Patienten indiziert, bei denen trotz einer vollständigen und angemessenen Behandlung mit konventionellen Methoden, einschließlich Antibiotika, Drainage und immunsuppressiver Behandlung, keine Reaktion aufgetreten ist. Eine Erhaltungsdosierung bei Morbus Crohn mit dem Zweck der Erhaltung der klinischen Antwort ist für Patienten, die auf eine REMICADE-Behandlung ansprechen, zugelassen.

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist REMICADE in Verbindung mit Methotrexat für die Verwendung zur Verminderung von Krankheitsanzeichen und -symptomen indiziert, sowie für die Verbesserung der physiologischen Funktion bei Patienten mit aktiver Erkrankung, bei denen die Antwort auf Medikamente zur Linderung der Erkrankung, einschließlich Methotrexat, bisher unzulänglich ausfiel. In dieser Patientengruppe konnte eine Verringerung der Quote der fortschreitenden Gelenkschädigung, wie anhand von Röntgenuntersuchungen gemessen, gezeigt werden.

Bei Patienten mit ankylisierender Spondylitis ist REMICADE für die Verwendung bei Patienten zugelassen, die unter schwerwiegenden axialen Symptomen leiden bzw. erhöhte serologische Marker für entzündliche Aktivität aufweisen und unzulänglich auf konventionelle Therapie ansprachen.


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