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Antipsychotikum: Risperdal - halbes Rückfallrisiko

Die Behandlung mit RISPERDAL(r) (Risperidon), einem atypischen Antipsychotikum einer neuen Generation, führt selbst bei Anwendung der kleinstmöglichen Dosis zu einer signifikanten Minderung des Rückfallrisikos bei Personen, die ihren ersten Schizophrenieschub haben. Ergebnisse der "FutuRis"-Studie, der längsten Untersuchung, die in dieser Population jemals durchgeführt worden ist, wurden auf dem 16. Kongress des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert (1),(2),(3).

"Die Ergebnisse dieser Studie sind sehr ermutigend, handelt es sich bei der Schizophrenie doch um eine lebenslang andauernde Erkrankung. Diese neue Untersuchung zeigt, dass wir, wenn wir schon ganz zu Beginn der Krankheit, also beim ersten psychotischen Schub, wirksam eingreifen können, in der Lage sein können, einige Folgen dieser kräftezehrenden Krankheit zu verhindern", sagte Professor Robin Emsley, MD, Untersuchungsleiter und Leiter des Fachbereichs Psychiatrie an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

"Uns ist bekannt, dass die Genesung bei jedem Rückfall, den ein Patient mit Schizophrenie erleidet, langsamer vonstatten geht und die Häufigkeit künftiger Krankenhausaufenthalte zunimmt. Auch kann es schwieriger werden, die Erkrankung zu behandeln und in einigen Fällen kann es sogar zu Behandlungsresistenz kommen. Deshalb ist es wichtig, die Anzahl der Schübe schon im frühen Stadium der Erkrankung so weit wie möglich auf ein Minimum zu reduzieren. "

Im Rahmen der randomisierten Doppelblindstudie wurden 535 Patienten mit Schizophrenie, die täglich 1-8 mg Risperidon bzw. Haloperidol nahmen, ein bis vier Jahre lang beobachtet. Dabei wurde festgestellt, dass von den etwa 75 Prozent der Personen, bei denen es zu einer Remission kam, 42 Prozent der Risperidon-Patienten später einen Rückfall erlitten, während es in der Gruppe, die mit dem älteren, konventionellen Haloperidol behandelt wurden, mehr als die Hälfte (55 Prozent) waren.

Haloperidol wurde als Vergleichsmittel genutzt, weil es das am häufigsten verschriebene herkömmliche Antipsychotikum ist. Die Studie hat auch ergeben, dass Risperidon-Patienten mehr als doppelt so lange rückfallfrei blieben als jene Patienten, denen Haloperidol gegeben wurde (durchschnittlich länger als 15 Monate bzw. 466 rezidivfreie Tage bei Risperidon im Vergleich zu sieben Monaten oder 205 Tagen bei Haloperidol).

Die von den Teilnehmern der Studie gemeldeten Nebenwirkungen von Risperidon waren unbedeutend. Die größten Sorgen bereiten Ärzten und Patienten in der Regel extrapyramidale Symptome (EPS, abnorme Bewegungen wie Muskelzucken), die vor allem bei Personen hervorstechend sein können, bei denen die Erkrankung erst vor kurzem ausgebrochen ist. Bei identischen Dosen Risperidon und Haloperidol wurden bei der Risperidon-Therapie zwanzig bis 38 Prozent weniger EPS-Fälle gemeldet.

Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine unheilbare Krankheit, von der etwa jeder Hundertste Mensch betroffen ist (4). Diese biologische Hirnstörung beeinträchtigt in schwerem Maße die Fähigkeit einer Person, klar zu denken, auf andere Menschen einzugehen und sich in der Gesellschaft normal zu verhalten.

"Schizophrenie ist sowohl für die Erkrankten selbst als auch für deren Familien und Freunde eine furchtbare Erfahrung. Da jeder zehnte an Schizophrenie Erkrankte Zuflucht im Suizid sucht, hat die Rezidivvorbeugung bei Personen, bei denen Schizophrenie neu diagnostiziert worden ist, allergrößte Bedeutung", erklärte Professor Robin Emsley. "Es kommt deshalb darauf an, die Symptome schon frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln."

Risperdal, das weltweit am häufigsten verschriebene atypische Antipsychotikum einer neuen Generation, ist in mehr als 80 Ländern erhältlich. Je nach Land, ist es für eine Vielzahl von Erkrankungen wie Schizophränie, Verhaltens- und psychische Störungen bei Patienten mit Demenz, akute Manie in Verbindung mit bipolaren Störungen und disruptive Verhaltensstörungen zugelassen.

Außer in der herkömmlichen Tablettenform gibt es Risperdal auch als Mundlösung, schnell lösliche Tabletten und als langwirkende Injektion Risperdal(r) Consta(tm), die erste und einzige Darreichungsform dieser Art bei einem modernen Antipsychotikum.


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