artikel nr: 3513

zurück zur übersicht
gesundheit | wissenschaft | hintergrund


Zwei Gefahren durch Insektenstiche

Duefte und Gerueche ziehen sie an, hektische Bewegungen machen sie aggressiver: Bienen, Wespen und Hornissen sind wieder unterwegs. Die Moeglichkeit, ihnen zu begegnen, ist nicht gerade gering, wenn Fallobst in der Wiese liegt, im Freien gegessen wird oder wenn man barfuss den Rasen maeht.

"Insektenstiche koennen den Allgemeinzustand bedrohlich beeintraechtigen. Einerseits ist die Vertraeglichkeit der Insektengifte individuell sehr verschieden, allergische Reaktionen sind moeglich, andererseits spielt die Einstichstelle, zum Beispiel Mund oder Rachen, eine wichtige Rolle", sagt Dr. Heinz-Peter Slatin vom Oesterreichischen Roten Kreuz.

Fuer die meisten Menschen ist ein Insektenstich ungefaehrlich. Man kann den Bienenstachel einfach mit einer Pinzette herausziehen und die Einstichstelle mit kalten Umschlaegen versorgen.

Problematischer ist es, wenn ein Mensch auf das Gift allergisch reagiert. Erst gestern fuehrte in der Steiermark ein Insektenstich bei einem Kind zum Tode. Slatin: "Juckreiz auf der Haut und Schwellungen der Zunge, grossflaechige Roetung, Atemnot oder Kreislaufstoerungen bis zum Kollaps weisen darauf hin. Es sollte so rasch wie moeglich ein Arzt aufgesucht werden." Fuer Allergiker kann es lebensrettend sein, sich desensibilisieren zu lassen oder zumindest die Notfallmedikamente staendig bei sich zu tragen.

Doch auch fuer Nicht-Allergiker kann ein Insektenstich lebensbedrohend sein. Naemlich dann, wenn das Insekt im Mund-Rachen-Raum sticht. Slatin: "Starke Schwellungen in Mund oder Rachen bedeuten akute Erstickungsgefahr, besonders fuer Kinder. Der Gestochene muss staendig Eis lutschen. Kalte Umschlaege um den Hals helfen zusaetzlich bis zum Eintreffen der Rettung, die bei Stichen in dieser Region rasch gerufen werden soll."

Am besten ist es, Insektenstiche zu vermeiden. So werden die Tiere etwa durch die verschiedensten Gerueche angelockt: Parfuems oder Haarspray, Fallobst oder Obstkuchen, Fleisch oder zuckerhaeltige Getraenke. "Verscheuchen durch wilde Handbewegungen macht Insekten nur aggressiver. Bleiben Sie ruhig. Wenn Sie ein Picknick in der Naehe eines Bienenstocks machen, muessen Sie damit rechnen, Besuch der Bewohner zu bekommen. Trinken Sie Limonaden oder andere suesse Getraenke mit einem Strohhalm. Die meisten Stiche passieren beim Barfuss gehen in der Wiese und bei der Gartenarbeit. Vollstaendige Kleidung bietet hier einen guten Schutz", empfiehlt Slatin.

Rueckfragehinweis: OeRK-Pressestelle Tel.: 01/58 900-152 service@redcross.or.at www.roteskreuz.at 26.08.2003


© medizin.at / ÖRK