EU-Kommission reflektiert Roche-Studie zu PEGASYS
Erleichterung für Hepatitis-C Patienten: Die EU-Kommission hat eine Änderung der Zulassung von PEGASYS (Peginterferon alfa-2a [40KD]) für Europa bewilligt. Die Zulassungsänderung reflektiert das Ergebnis einer wichtigen Studie von Roche, die zeigt, dass bei chronischer Hepatitis C die erforderliche Dauer der Kombinationstherapie und die Dosierung von Copegus (Ribavirin) vom Genotyp des Virus abhängen.
Für die Patienten bringt dieser Entscheid den Vorteil, dass sie
nur noch so lange behandelt werden müssen, wie für den entsprechenden
Virusgenotyp nötig.
Die EU empfiehlt bei einer Infektion mit dem Virus des Genotyps 1 eine
zwölfmonatige Behandlung mit der Standarddosierung von Copegus (Ribavirin), bei
einer Infektion mit dem Virus des Genotyps 2/3 dagegen eine Therapie von sechs
Monaten mit einer niedrigeren Dosierung von Copegus. Die Entscheidung basiert
auf der einstimmig positiven Beurteilung des Ausschusses für
Arzneimittelspezialitäten vom 24. April 2003.
"Wir freuen uns, dass die EU-Kommission der Zulassungsänderung zugestimmt hat
und somit den neuesten, bedeutenden Erkenntnissen über eine effiziente
Behandlung mit PEGASYS und Copegus bei Hepatitis C Rechnung trägt", erklärt
William M. Burns, Leiter der Division Pharma von Roche. "Die Zulassungsänderung
steigert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Präparats, sondern bringt auch
den Patienten selbst Vorteile."
Die Zulassungsänderung sieht zudem auch vor, dass für eine Behandlung mit
PEGASYS vorgängig keine Biopsie zur Bestimmung des Ausmasses der Lebererkrankung
erforderlich ist. Dies stellt für die Patienten eine besondere Erleichterung
dar. Die Kombinationstherapie mit PEGASYS ist in Europa zudem als einzige
Hepatitis-C-Behandlung mit pegyliertem Interferon für Patienten zugelassen, die
an einer kompensierten Zirrhose leiden - einer fortgeschrittenen
Lebererkrankung, die zu Leberkrebs führen und eine Lebertransplantation
erforderlich machen kann.
- Ausgezeichnete Behandlungserfolge
Die klinischen Ergebnisse, auf die sich die EU-Kommission stützte, zeigten, dass
mit der Kombinationstherapie von PEGASYS und Copegus bei chronischer Hepatitis C
eine der höchsten je beobachteten SVR-Raten (d.h. dauerhafte Virussuppression)
erzielt werden konnte. Unter den für die Zulassungsänderung eingereichten SVR-
Daten befanden sich mehrere Spitzenwerte:
- Insgesamt wiesen bis zu 63% der Hepatitis-C-Patienten nach einer
Kombinationstherapie mit PEGASYS eine dauerhafte Virussuppression auf - es ist
dies die höchste Ansprechrate der in Europa zugelassenen Therapien.
- In der Gruppe der Patienten, die mit dem Virus des Genotyps 1 (dem häufigsten,
jedoch am schwierigsten zu behandelnden Genotyp) infiziert sind, wiesen nach der
Behandlung mit PEGASYS 52% eine dauerhafte Virussupression auf - dies entspricht
der höchsten Ansprechrate der in Europa zugelassenen Hepatitis-C-Therapien.
- In der Gruppe der Patienten, die mit dem Virus des Genotyps 2/3 infiziert
sind, erreichten 80% der Patienten nach einer 24-wöchigen Behandlung mit
PEGASYS mit einer niedrigen Dosierung von 800 mg Copegus täglich eine dauerhafte
Virussuppression.
PEGASYS ist das einzige pegylierte Interferon, für das prospektive Studien zur
individuellen Abstimmung auf den Genotyp des Virus vorliegen und die
Studienergebnisse von den Zulassungsbehörden kontrolliert und gutgeheissen
wurden. Die PEGASYS Studie fand überdies auch auf der Konsensuskonferenz der US-
Gesundheitsbehörde NIH (National Institutes of Health) über die Therapie von
Hepatitis C Beachtung. Die Studiendaten bestätigen, dass der Genotyp bei der
Therapie eine wichtige Rolle spielt. Der individuelle Genotyp ist der wichtigste
Faktor für den Behandlungserfolg.
- Roche und Hepatitis
Roche engagiert sich auf dem Therapiegebiet der viralen Hepatitis: Roferon-A
wurde zuerst zur Behandlung der Hepatitis B eingeführt, später auch für die
Behandlung von Hepatitis C, so auch das Folgepräparat PEGASYS. PEGASYS wird
zurzeit auch in klinischen Phase-III-Studien bei Patienten geprüft, die mit dem
Hepatitis-B-Virus infiziert sind. Roche produziert und vertreibt ausserdem zwei
Tests zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung der HCV-RNA in Blutproben
von Patienten: den Amplicor HCV Test (V2.0) und den Amplicor HCV Monitor Test
(V2.0). Das Engagement der Firma im Bereich Hepatitis wird durch die
Lizenzübernahme von Levovirin, einem alternativen antiviralen Medikament, weiter
verstärkt. In Studien mit Levovirin soll seine bessere Verträglichkeit gegenüber
dem heutigen Standardmedikament, Ribavirin, aufgezeigt werden.
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