Oberschenkelhalsbrüche: Schwerste Komplikation der Osteoporose
Oberschenkelhalsbrüche sind die schwerste Komplikation der Osteoporose: Die Zahl der Oberschenkelhalsbrüche nimmt stetig zu. Mittlerweile müssen in Österreich über 14.000 Menschen pro Jahr wegen dieser folgenschweren Auswirkungen der Osteoporose ins Krankenhaus. Rund 600.000 - 700.00 ÖsterreicherInnen sind betroffen (mit steigender Tendenz).
Durch Osteoporose verursachte Brüche können zu Verunstaltungen, zu Behinderungen und in der Folge auch zum Tod führen. Brüche sind sehr oft das verspätete Anzeichen, an Osteoporose erkrankt zu sein. 20 Prozent der Patienten mit Schenkelhalsfrakturen versterben innerhalb des ersten Jahres an den Komplikationen (Thrombose, Lungenentzündung). Die Hälfte der Frauen, die den Bruch überleben, ist in der Folge beim Gehen auf fremde Hilfe angewiesen. In den USA stehen Oberschenkelhalsbrüche an Platz 12 der Todesursachen bei älteren Frauen!
Was ist Osteoporose?
Osteoporose ist eine Krankheit, bei der es zu einer Störung des Knochenstoffwechsels und in der Folge zur Veränderung der Mikroarchitektur des Knochens kommt. Der gesunde Körper bildet die Knochensubstanz, die er abbaut, ständig neu, sodass das Skelett stark und gesund bleibt. Bei der Osteoporose herrscht ein fatales Ungleichgewicht im Knochenumbau: Es wird weniger Knochen auf- als abgebaut. Die Knochensubstanz schwindet, die Knochendichte nimmt ab. Die Knochen werden schwächer und anfälliger auf Brüche. Frauen können nach und nach bis zu 50% ihrer Knochenmasse verlieren. Schon ein Verlust von nur 10% Knochensubstanz am Hüftknochen erhöht das Risiko um das 2,5fache. Ein Zehntel Substanzverlust an der Wirbelsäule verdoppelt das Risiko eines Wirbelbruchs. Rund 40% aller Frauen haben im und nach dem Wechsel (über 50) eine erhöhte Anfälligkeit für Knochenbrüche.
Auch Männer sind betroffen
Übrigens: Osteoporose ist keine Frauenkrankheit! Obwohl Osteoporose vor allem Frauen im und nach dem Wechsel betrifft, ist jeder 5. Osteoporosepatient ein Mann – Tendenz steigend. Bis zu 30 Prozent aller Hüftfrakturen treten bei Männern auf.
Vorsorge und Therapie
Mit Messungen der Knochendichte kann der Arzt bereits in einem sehr frühen Stadium eine definitive Diagnose stellen. Je eher eine Diagnose gestellt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung und Schmerzfreiheit. Denn die richtige Therapie reduziert die Gefahr eines Wirbel-, Hüft-, oder Unterarmbruchs deutlich – und sie ist umso wirkungsvoller, je früher sie begonnen wird. Die einzigen Substanzen, die in klinischen Studien einen deutlichen Rückgang der Hüftfraktionen gezeigt haben (minus 50%), gehören zur Klasse der Bisphosphonate. Diese Therapieform kann als einmal wöchentliche Tablette vom Patienten eingenommen werden.
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