Klare, einfache Sprache im Umgang mit Patienten wichtig
Die Erhöhung der Patientenbindung durch schriftliche Verhaltensanweisungen sind nur ein Mittel, die Compliance (Befolgung der Therapieregeln) zu verbessern. Doch vor allem ist eine klare, einfache Sprache fernab klassischer Ärztemythen notwendig, damit diese Anweisungen auch verstanden und akzeptiert werden können.
Daß man gerne vergisst, was unangenehm und/oder unverständlich ist, gehört zu unserem Verhaltensspektrum. Gerne wird daher seitens der Patienten behauptet, diese oder jene Anweisung nicht bekommen und daher auch nicht befolgt (Compliance) zu haben.
Oft stimmt dies prinzipiell: Die Anordnungen wurden schlicht nicht verstanden.
Eine erfolgreiche Strategie dagegen sind schriftliche Empfehlungen in einfacher Sprache, etwa zu Medikamenteneinnahme oder Lebensweise. Damit werden nicht nur bestimmte Begrifflichkeiten immer wieder in Erinnerung gebracht, sie sind auch mit dem Alltagsverhalten sinnvoll verknüpft.
Auch Heranziehung von Photos und Zeichnungen, die Bestandteil der unzähligen Brochuren sind, die der Praxis täglich zugehen, in die Patientenberatung hilft, Inhalte zu verstehen und für sich selbst als relevant zu akzeptieren. So kann ein gewisser Sinn all diesen Brochuren gegeben werden, die ansonsten ohnehin kaum wirklich aufmerksam gelesen werden.
Die schriftlichen Anweisungen sollten in jedem Fall die mündlichen Informationen widerspiegeln, in Sprache und Wortwahl also möglichst ident sein. Hier helfen die in den meisten Praxen mittlerweile vorhandenen Computer-Textsysteme, mit deren Hilfe bereits vorgefertigte Texte zusammengestellt, patientenspezifisch adaptiert und ausgedruckt werden können.
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