Neue Studienergebnisse zur chronischen Herzinsuffizienz
Heute wurden die Ergebnisse der ersten Head-to-Head-Mortalitätsstudie bekannt gegeben, bei der die Wirkung von zwei Betablockern bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHF) verglichen wurde. Im primären Endpunkt der Mortalität zeigte die COMET-Studie eine signifikante Verbesserung der Überlebensrate für Carvedilol im Vergleich zu Metoprolol.
Untersuchungsgegenstand der COMET-Studie (Carvedilol or Metoprolol European Trial) war die Frage, ob eine umfangreiche Beta-1-, Beta-2- und Alpha-1-Blockade mit Carvedilol der selektiven Beta-1-Blockade mit Metoprolol zur Behandlung von Patienten mit CHF überlegen ist.
"COMET ist die längste und größte Studie zur chronischen Herzinsuffizienz, die je durchgeführt wurde. Insgesamt wurden mehr als 10.000 Patientenjahre registriert", erklärte Professor Philip Poole-Wilson, Vorsitzender des COMET-Lenkungsausschusses. "Die signifikant höhere Überlebensrate von Carvedilol macht den Unterschied zwischen beiden Mitteln klar deutlich."
Viele große internationale Organisationen wie die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC)(1), die American Heart Association (AHA) und das American College of Cardiology (ACC)(2) empfehlen den Einsatz von Betablockern zur Behandlung einer leichten, mittelschweren und schweren chronischen Herzinsuffizienz. Ihre klinische Wirksamkeit wurde in einer Reihe von bedeutenden klinischen Versuchen nachgewiesen. (3,4,5)
Die Hauptergebnisse der COMET-Studie werden erstmalig auf dem Kongress "Heart Failure 2003" der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffentlicht, der vom 21. bis 24. Juni in Straßburg (Frankreich) stattfindet.
- Chronische Herzinsuffizienz
Nach Meinung von Experten leiden allein in Europa mehr als 10 Millionen Menschen an CHF. Jedes Jahr werden 2-3 neue Fälle von CHF-Erkrankungen pro 1.000 Einwohnern in Europa diagnostiziert, während sich die Zahl der Neuerkrankungen in den USA auf 400.000 Fälle pro Jahr beläuft. Die Heilungsaussichten für CHF sind im Allgemeinen sehr schlecht. Mehr als die Hälfte aller Patienten sterben innerhalb von 3-5 Jahren nach Diagnose der Krankheit. Die Mortalitätsrate entspricht damit in etwa der für Lungenkrebs. Die Lebensqualität der Patienten ist insbesondere bei schwerer Erkrankung gering.
Hinweise für Redakteure
- COMET
COMET ist eine doppelblinde, randomisierte Parallelgruppenstudie zum Vergleich der Wirkung von Dilatrend(r) mit der Wirkung von Metoprolol auf Mortalitätsrisiko und Hospitalisierung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHF) (6).
An der klinischen Studie nahmen 3029 Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer CHF (NYHA-Klassen II-IV) aus 15 europäischen Ländern (Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, der Schweiz und Großbritannien) teil. Alle Patienten wurden insgesamt 45 Monate lang beobachtet, und es wurden mehr als 10.000 Patientenjahre in der Datenbank erfasst.
Die COMET-Studie wurde gemeinsam von F. Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline finanziert. Carvedilol (Dilatrend(r)) wird weltweit von Roche unter verschiedenen Handelsnamen wie Cardiol(r) , Coropres(r) , Dilbloc(r) , Dimitone(r) , Eucardic(r) und Kredex(r) vertrieben. In Nordamerika wird das Produkt von GlaxoSmithKline unter dem Handelsnamen Coreg(r) und in Japan wird es von Daiichi unter dem Handelsnamen Artist(r) vertrieben.
- COMET-Lenkungsausschuss
Dem COMET-Lenkungsausschuss gehören führende CHF-Spezialisten an: Professor Philip Poole-Wilson (Vorsitzender), London (GB); Professor Karl Swedberg (Mitvorsitzender), Goetheburg (Schweden); Professor John Cleland, Kingston upon Hull (GB); Professor Andrea Di Lenarda, Trieste (Italien); Professor Peter Hanrath, Aachen (Deutschland); Professor Michel Komajda, Paris (Frankreich); Professor Marco Metra, Brescia (Italien); Professor Willem Remme, Rhoon (Niederlande) und Professor Christian Torp-Pedersen, Kopenhagen (Dänemark).
- Mitglieder des Lenkungsausschusses
Prof. Philip A Poole-Wilson (Vorsitzender) Imperial College, London (GB). Prof. Karl Swedberg (Mitvorsitzender) Universitätsklinik Sahlgrenska, Goetheburg (Schweden). Prof. John GF Cleland Castle Hill Hospital, Kingston upon Hull (GB). Prof. Andrea Di Lenarda Ospedale Maggiore, Trieste (Italien). Prof. Peter Hanrath I. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Aachen (Deutschland). Prof. Michel Komajda Pitié Salpêtrière Hospital, Paris (Frankreich). Prof. Marco Metra Universität Brescia, Brescia, Italy. Prof. Willem J Remme STICARES Cardiovascular Research Foundation, Rhoon (Niederlande). Prof. Christian Torp-Pedersen Universitätsklinik Gentofte, Kopenhagen (Dänemark).
1. Remme WJ, Swedberg K. Task Force for the Diagnosis and Treatment of Chronic Heart Failure, European Society of Cardiology Guidelines for the Diagnosis and Treatment of Chronic Heart Failure. European Journal of Heart Failure 2001; 22:1527-60.
2. Hunt SA, et al. ACC/AHA Guidelines for the Evaluation and Management of Chronic Heart Failure in the Adult: Executive Summary A Report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Practice Guidelines.
(Committee to Revise the 1995 Guidelines for the Evaluation and Management of Heart Failure): Developed in Collaboration With the International Society for Heart and Lung Transplantation; Endorsed by the Heart Failure Society of America. Circulation 2001;104: 2996-3007.
3. Packer M, et al. Effect of carvedilol on survival in severe chronic heart failure. New England Journal of Medicine 2001; 344: 1651-58.
4. The CAPRICORN Investigators, Effect of carvedilol on outcome after myocardial infarction in patients with left-ventricular dysfunction: the CAPRICORN randomised trial. The Lancet 2001, 357: 1385-1389.
5. Remme WJ, et al. Carvedilol ACE Inhibitor Remodelling Mild CHF EvaluatioN trial. Präsentiert am 3. September 2002 auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie, Berlin; Hot Line III.
6. Poole-Wilson P, et al. Rationale and design of the Carvedilol or Metoprolol European trial in patients with chronic heart failure: COMET. European Journal of Heart Failure 2002; 4: 321-329.
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