Neue Dimension der Kontrolle in der Basis-Bolus-Insulintherapie
Insulin Detemir (Levemir(tm)), ein neues basales Insulinanalogon, das demnächst verfügbar sein wird, ermöglicht eine gleichmäßigere und besser vorhersehbare Einstellung des Blutzuckerspiegels (Glykämiekontrolle) als derzeit verwendetes basales Insulin. Dies geht aus Ergebnissen hervor, die beim Diabetes Dialogue präsentiert und diskutiert worden sind, einer zweijährlich stattfindenden internationalen Konferenz zu wichtigen Entwicklungen in der Diabetesforschung.
Die bei der Konferenz vorgelegten Daten haben gezeigt, dass unter einer Basis-Bolus-Therapie mit Insulin Detemir weniger Hypoglykämieepisoden und geringere Gewichtszunahme auftraten als unter NPH-Insulin.
Eine gleich bleibendere, intensivere Glykämiekontrolle senkt das Risiko von Spätfolgen sowohl bei Typ-1-Diabetes1 als auch bei Typ-2-Diabetes2. Dazu Professor Philip Home von der Universität Newcastle in Großbritannien: "Viele Diabetespatienten, für die eine zuverlässige tägliche Glykämiekontrolle sehr wichtig ist, sorgen sich gleichzeitig um die Gefahr der Gewichtszunahme und anderer möglicher Hypoglykämiefolgen, die unter Insulintherapie auftreten können. Die neuen Ergebnisse zu Insulin Detemir deuten darauf hin, dass diese Sorge ausgeräumt und den Diabetespatienten eine höhere Lebensqualität ermöglicht werden könnte."
Derzeit erhältliche Basalinsuline kontrollieren mit uneinheitlicher Wirksamkeit den Blutzuckerspiegel. So muss beispielsweise NPH vor Verabreichung resuspendiert werden, was dazu führt, dass die injizierte Wirkstoffmenge schwankt. Insulin Detemir basiert auf einem einzigartigen, lang anhaltenden Wirkmechanismus, der zu gleichmäßigeren Insulinspiegeln nach der Injektion und zu besserer Berechenbarkeit der täglichen Einstellung des Blutzuckers führt.
Die Fachbesucher der Konferenz zeigten sich einig darüber, dass die Konzentrationsschwankungen bei herkömmlichen Basalinsulinen ein Hindernis für die erfolgreiche Glykämiekontrolle darstellen. In mehreren bei der Tagung vorgestellten Studien bewirkte Insulin Detemir ein glatteres und besser vorhersehbares Glukoseprofil. Der Variationskoeffizient (VK, eine statistische Kennzahl für die Schwankungsbreite) der Nüchtern-Plasmaglukose (NPG) war unter Insulin Detemir signifikant niedriger als unter NPH, z. B. lagen in einer Studie die VK bei 29,4 % vs. 36,6 % (p<0,0001)3. Dies entspricht einem relativen Unterschied von 20 %. Mehrere Studien haben außerdem bestätigt, dass Insulin Detemir die NPG mindestens 10 % (-1,15 mmol/l) niedriger hält als NPH-Insulin (p<0,0001).4
Ein niedriger Plasmaglukosespiegel im nüchternen Zustand ist zwar ein Ziel der Insulin-Intensivtherapie, kann jedoch die Gefahr von Hypoglykämien erhöhen5,6, dem häufigsten stoffwechselmedizinischen Notfall bei Diabetes.7 Mehrere Studien zum Typ-1-Diabetes haben jedoch gezeigt, dass das relative Risiko nächtlicher Hypoglykämien unter Insulin Detemir um 27-31 % niedriger war als mit NPH-Insulin - trotz niedrigerer NPG-Spiegel unter Insulin Detemir (p<0,05 bei allen Studien außer einer).8,9,10,11 Das niedrigere Hypoglykämierisiko wurde auf die gleichmäßigere, konsistentere Blutzuckerkontrolle zurückgeführt, die mit Insulin Detemir verbunden war.
Für den Großteil der Diabetespatienten mit Insulintherapie ist es auch wichtig, die Gewichtszunahme gering zu halten - nicht nur aus psychologischen Gründen und wegen der Lebensqualität, sondern auch um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die beim Diabetes Dialogue diskutierten Studien hoben hervor, dass Insulin Detemir eine signifikant geringere Gewichtszunahme bewirkt als NPH - in einigen Fällen bis zu 1,7 kg weniger über 12 Monate. 8,10,11
Um eine adäquate Glykämiekontrolle zu erreichen, folgen viele Diabetespatienten einem Insulin-Intensivtherapieschema, das auch als Basis-Bolus-Therapie bezeichnet wird und das Muster der natürlichen Insulinsekretion bei Gesunden imitiert.
Zur Basis-Bolus-Therapie gehört einerseits ein schnell wirksames Insulinanalogon oder Standardinsulin vor jeder Mahlzeit (Bolusinjektion), andererseits ein länger wirksames Insulin, das ein- oder zweimal täglich gespritzt wird (Basisinjektion). Insulin Detemir ermöglicht eine besser berechenbare Alternative für die Basiskomponente dieses Therapieansatzes.
"Bei einer Intensivtherapie nach dem Basis-Bolus-Schema ist die Abhängigkeit der Patienten von der Insulintherapie so groß, dass der Bedarf nach Berechenbarkeit besonders dringend ist", kommentierte Prof. Dr. Thomas Pieber, Leiter der Abteilung Diabetes und Stoffwechsel an der Karl-Franzens-Universität Graz. "Die Vorteile von Insulin Detemir für intensiv behandelte Diabetiker liegen in einem geringeren Risiko insbesondere nächtlicher Hypoglykämien, einer höheren Vorhersehbarkeit und, bei einigen Patienten, einer erhöhten Flexibilität und leichteren, sichereren Dosisanpassungen."
Derzeit gebräuchliche Basalinsulinpräparate ermöglichen eine akzeptable Glykämiekontrolle, weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Insulin Detemir als nachweislich wirksames und berechenbares Intensivtherapeutikum bietet ein vielversprechendes Zukunftspotenzial. Im Vergleich zu herkömmlichen Basalinsulinen zeigte Detemir signifikante klinische Überlegenheit, und internationale Meinungsführer beim Diabetes Dialogue sagten dem Präparat eine mögliche Zukunft als nächster Goldstandard der Basis-Bolus-Therapie voraus.
Redaktionelle Hinweise:
- Die Zulassung für Insulin Detemir wurde bei der EMEA und FDA im 4. Quartal beantragt.
- Insulin Detemir wird in bekannten, zeitgemäßen Insulinverabreichungssystemen wie dem FlexPen(r) angeboten werden, die auf höchste Sicherheit und Einfachheit ausgelegt sind und von den Diabetespatienten gegenüber anderen Instrumenten zur Insulinverabreichung klar bevorzugt werden.12,13,14
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