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Rotes Kreuz: Trinkwasser und Hilfe für Menschen im Irak

Trinkwasserversorgung und Hilfe fuer Kriegsgefangene, Vertriebene und Verwundete im Irak: Die Versorgung der Spitaeler in Bagdad mit den wichtigsten medizinischen Hilfsmitteln, um den Verletzten weiterhin helfen zu koennen, ist ein Teil der Arbeit von insgesamt 370 Mitarbeitern des Roten Kreuzes, die im Irak verblieben sind.

Auch die Versorgung der Spitaeler und der Bevoelkerung mit Trinkwasser – dem wichtigsten Medikament in derartigen Situationen – ist Teil der umfangreichen Arbeit der Rotkreuz-Helfer. Mehr als 14.000 Liter sauberes Wasser wurden heute frueh an zwei Spitaeler, ein Waisenhaus und ein Zentrum fuer behinderte Kinder geliefert. Die Verteilung von Hilfsguetern an intern Vertriebene im Norden des Landes ist eine weitere Taetigkeit der Helfer.

In Basra hat das Team des Internationalen Roten Kreuzes Verstaerkung bekommen. Die vier zusaetzlichen Wasserspezialisten haben aus Kuwait wichtige Ersatzmaterialien mitgebracht. Das Team arbeitet nach wie vor an der Wiederherstellung der Wasserversorgung.

Die Situation in Basra hat sich leicht gebessert. Teile der Millionenstadt werden wieder mit Wasser und Elektrizitaet versorgt. Beim Wasserwerk Wafa’ Al-Qaed repariert das Rote Kreuz gemeinsam mit elf irakischen Technikern Notstrom-Generatoren.

Trotz der Verbesserungen zeigt sich das Rote Kreuz besorgt ueber die Situation, denn die Generatoren sind nur eine Notloesung.

Die Rotkreuz-Delegierten stehen in staendigem Kontakt zu den lokalen Behoerden, die der Hilfsorganisation ihre Unterstuetzung mit allen fuer die Wiederherstellung der Wasserversorgung notwendigen Mitteln zugesichert haben. In die schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt wird Trinkwasser geliefert.

Im Norden des Landes beobachten die Delegierten die Situation von Vertriebenen. Das Rote Kreuz ist auch um die Nachverfolgung des Schicksals der verschwundenen auslaendischen Journalisten bemueht.

Im jordanischen Fluechtlingslager Al Ruweishid ermoeglicht das Rote Kreuz den Fluechtlingen Verbindungen zu ihren Verwandten herzustellen. Bis 26. Maerz sind 428 Menschen dort eingetroffen, niemand von ihnen war irakischer Staatsbuerger.

Im Hauptquartier des Roten Kreuzes in Genf wurde heute ein Vermisstenbuero in Betrieb genommen. Im so genannten „Zentralen Suchdienst“ laufen alle persoenlichen Daten von durch die Genfer Konventionen geschuetzten Personen zusammen. Die Daten von Kriegsgefangenen, zivilen Haeftlingen und militaerischem Personal, das vermisst gemeldet wurde, werden dort gesammelt, wie dies von den Genfer Abkommen verlangt wird. Die Stelle bearbeitet Vermisstenmeldungen der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften sowie der Kriegsparteien.

Das Rote Kreuz erinnert alle Vertragsstaaten der Genfer Konventionen an ihre Verpflichtung, das humanitaere Voelkerrecht – dessen Hauptzweck darin besteht, die Auswirkungen des Krieges auf Menschen, die nicht oder nicht mehr an den Feindseligkeiten teilnehmen, auf ein Minimum zu beschraenken, sowie ihr Leben und ihre physische Integritaet zu schuetzen – nicht nur selber einzuhalten, sondern seine Einhaltung auch durchzusetzen.

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Das Rote Kreuz ruft zu Spenden fuer die vom Krieg betroffenen Menschen auf: ueber das Internet https://spende.roteskreuz.at oder auf das Konto 2.345.000 bei der PSK - Kennwort "Irak-Krise".


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