Studie bestätigt alpha-MSH bei Hirnverletzungen
Zengen, Inc. berichtet über die Entdeckung seiner Forscher, dass eine Ergänzungsgabe des alpha-Melanocyt-stimulierenden Hormons (alpha-MSH), ein natürlich vorkommendes Molekül, das Entzündungs-und Immunantworten moduliert, bei Patienten mit Hirnverletzungen nützlich sein kann.
Auf Grundlage der Kenntnisse, dass unmittelbar nach einer traumatischen Hirnverletzung (THV) eine Entzündungsantwort eintritt, haben die Wissenschaftler die alpha-MSH-Spiegel bei Patienten mit akuter THV oder subarachnoider Hämorrhagie (SAH) gemessen. Sie stellten fest, dass die Blutkonzentrationen der alpha-MSH-Peptide deutlich reduziert sind und während der ersten Tage nach der Verletzung gleichmäßig niedrig bleiben.
Die Ergebnisse, "alpha-Melanocyte-Stimulating Hormone is Decreased in Plasma of Patients with Acute Brain Injury (alpha-Melanocyt-stimulierendes Hormon erniedrigt im Plasma von Patienten mit akuter Hirnverletzung)," erscheint in der Ausgabe vom 27. März 2003 des Journal of Neurotrauma, dem offiziellen "peer-reviewed" Journal der Nationalen Gesellschaft für Neurotrauma (National
Neurotrauma Society).
"Die gegenwärtige Forschung bestätigt, dass ein wichtiger endogener, anti-inflammatorischer Mechanismus während einer Hirnverletzung schwer gestört ist," berichtete Dr. med. Anna Catania, Professorin für Endokrinologie an der School of Internal Medicine, Universität von Milano, und Co-Autorin der Studie. "alpha-MSH ist bestens bekannt für seine potenten anti-inflammatorischen Einflüsse innerhalb des Gehirns, und eine Reduktion seines zirkulierenden Peptids kann schädliche Auswirkungen auf die Hirnverletzung haben."
Die Studie wurde zur Klärung der Frage konzipiert, ob es Veränderungen der alpha-MSH-Blutkonzentrationen bei Patienten mit THV oder SAH gibt. Gleichzeitig wurden klinische Parameter bestimmt und die Konzentrationen des pro-inflammatorischen Cytokin-Tumor-Nekrose-Faktors-alpha (TNF-alpha) im Blut gemessen. Dreiundzwanzig Patienten wurden in die Studie aufgenommen (18 mit THV und 5 mit SAH). Blutproben zur Bestimmung von alpha-MSH und TNF-alpha wurden täglich vom ersten bis vierten Tag nach Verletzung entnommen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Basislinien-Konzentration von alpha-MSH im Plasma von Patienten mit akuter Hirnverletzung, entweder traumatischen oder vaskulären Ursprungs, signifikant niedriger lag als bei den Kontrollpatienten. Patienten mit THV oder SAH hatten ähnliche alpha-MSH-Konzentrationen, und das Peptid blieb konstant niedrig über vier Tage nach Eintritt der Verletzung. Zirkulierendes TNF-alpha konnte am ersten Tag in allen Patienten gemessen werden, und es lag eine negative Korrelation zwischen Plasma-TNF-alpha und alpha-MSH vor. Nach der akuten Phase stieg der Plasma-alpha-MSH-Spiegel in acht THV-Patienten auf normale Wertebereiche an.
"Eine Entzündungskontrolle durch die Gabe eines endogenen, anti-inflammatorischen Moleküls, wie das alpha-MSH, kann das Ausmaß der Verletzung mindern," sagte Dr. James Lipton, Studienleiter, wissenschaftlicher Leiter und Direktor von Zengen. "Wir sind durch diese Ergebnisse ermutigt und werden mit unseren Forschungen und Entwicklungsbemühungen von neuen Molekülen von Zengen auf Basis von alpha-MSH fortfahren."
Zengens neuartige Moleküle wurden auf Basis von mehr als 25 Jahren Grundlagenforschung in den USA, Europa und Asien über Peptidmoleküle entwickelt, die vom alpha-Melanocyt-stimulierenden Hormon (alpha-MSH) abstammen. Dr. Lipton und seine Mitarbeiter haben zuerst gezeigt, dass alpha-MSH anit-inflammatorische Eigenschaften besitzt und deckten die spezifische Aktivität der Carboxy-terminalen Tripeptid-Region (C-terminales Peptid) des alpha-MSH-Peptids auf. Diese Entdeckungen führten zur Entwicklung von Zengens urheberrechtlich geschützten Peptidmolekülen, inklusive CZEN 002, ein synthetisches Octapeptid. Zengen führt gegenwärtig Phase-I/-II-Studien mit CZEN 002 bei Vaginitis durch.
Über die traumatische Hirnverletzung (THV)
Gemäß National Center for Injury Prevention and Control of the Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erleiden in den USA 1,5 Millionen Menschen jährlich eine THV. Als Ergebnis eines Schlags auf den Kopf oder Rüttelns des Kopfes, was die normale Hirnfunktion stört, sind THV die am wahrscheinlichsten eintretenden Arten von Verletzungen, die zum Tod oder dauerhafter Invalidität führen.
Schätzungsweise 50.000 Menschen sterben jährlich an THV, und bei 80.000 bis 90.000 Menschen tritt eine Langzeit- oder lebenslange Behinderung, verbunden mit THV, auf. Autounfälle, Gebrauch von Feuerwaffen und Stürze sind die Hauptursachen für THV. Mindestens 5,3 Millionen Amerikaner -- 2 Prozent der US-Bevölkerung - leben derzeit mit Behinderungen, die aus THV resultieren. Direkte und indirekte Kosten von THV werden auf 56,3 Milliarden US$ geschätzt.
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