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Rotkreuz-Hospiz in Salzburg: Forderungen fuer ein Leben in Wuerde bis zuletzt.

Das Helga Treichl Hospiz des Oesterreichischen Roten Kreuzes (OERK) in Salzburg feierte am 2. November 2002, dem Allerseelentag, seinen ersten Tag der offenen Tuere. Unter dem Motto „Lindern, wo Heilung nicht mehr moeglich ist“ werden Patienten, die unheilbar krank sind, ganzheitlich betreut und begleitet.

Das Angebot des multiprofessionellen Teams reicht von Schmerzbehandlung und Symptomlinderung bis hin zu psychosozialer Betreuung und Trauerbegleitung der Angehoerigen. Sofern es die Umstaende zulassen, werden die Patienten in haeusliche Pflege entlassen.

Das ist das Konzept der Palliative Care. Die Grundsaetze der Hospizbewegung fließen seit Jahren in die mobile Pflege und Betreuung des Roten Kreuzes ein. Das OERK eroeffnete mit dem Helga Treichl Hospiz im Jaenner dieses Jahres sein erstes stationaeres Hospiz.

„Wenn Hospize kein Modethema fuer Sonn- und Feiertagstagsreden bleiben sollen, sind substantielle Aenderungen im Gesundheitswesen notwendig“, fordert Rotkreuz-Praesident Fredy Mayer.

Dazu fordert das Oesterreichische Rote Kreuz: · Die Prinzipien von Palliative Care und die Grundsaetze der Hospizidee muessen in alle Einrichtungen des Gesundheitswesens integriert werden. Um Forschungsaktivitaeten im Bereich Palliative Care in Oesterreich anzukurbeln, ist ein Lehrstuhl fuer Palliative Care zu schaffen.

· Gut ausgebildete, freiwillige MitarbeiterInnen koennen in die Betreuung der Schwerkranken Qualitaeten einbringen, die so von angestellten Mitarbeitern nicht erbracht werden koennen. Ihre Ausbildung und Begleitung muss sichergestellt und finanziert werden.

· Hospizbetten mit palliativer Betreuung in Pflegeheimen muessen durch oeffentliche Finanzierung abgesichert werden.

· Verbesserung und Finanzierung des Schnittstellenmanagements. Zum Wohl des Patienten muessen Experten in Brueckenteams die Pflege koordinieren und zwischen Krankenhaeusern, Hausaerzten, Tageshospiz und Hauskrankenpflege vermitteln.

· In mobilen Palliativ-Support-Teams unterstuetzen Aerzte, Pflegepersonen, therapeutische Dienste, Seelsorger und Sozialarbeiter sowohl das Fachpersonal in den Gesundheitseinrichtungen als auch die schwerkranken Patienten und ihre Angehoerigen. Auch ihre Arbeit muss ausgebaut und finanziert werden.

„Nur so“ fasst Mayer zusammen „koennen wir unser gesetztes Ziel erreichen: Lebensqualitaet fuer schwer kranke Menschen. Fuer ein Leben in Wuerde – bis zuletzt.“

Weitere Informationen finden Sie unter http://hospiz.roteskreuz.at
Rueckfragen:
Oesterreichisches Rotes Kreuz
Pressestelle
Gerald Czech
Tel.: 01/58900-154
mailto:czech@redcross.or.at
http://www.roteskreuz.at


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