Smith + Nephew Fortbildungstage: "Gesundheitssystem reformbedürftig"
"Unsere Gesellschaft polarisiert zwischen zunehmender persönlicher Freiheit und dem Wunsch nach größtmöglicher Sicherheit", erklärte Univ. Prof. Wolfgang Mazal bei seinem Eröffnungsvortrag der Smith + Nephew Fortbildungstage. "Die Balance gehört gefunden, und da es kein Patentrezept
dafür gibt, müssen wir stets neu der Herausforderung stellen."
Mazal attakierte sowohl Politik als auch Journalisten, nicht über ausreichende Informationen über die Komplexität des Sozialsystems zu verfügen. Statt dessen dreht sich die öffentliche Diskussion um populistische Schlagzeilen. Emotional kann Mazal die Gründe für die Unterzeichnung des Sozialstaats-Volksbegehren nach vollziehen, juristisch hat er allerdings massive Bedenken gegen die Sinnhaftigkeit dieser Aktion.
Es fehle ihm der Tiefgang und die Grundlage für eine breite Lösung des Themas. Stattdessen hat es sich zu einer populistischen Kampagne entwickelt.
Dennoch gewinnt er dem Volksbegehren auch eine positive Seite ab, wenn es
eine breite Diskussion ausgelöst hat, "Reformen sind notwendig, und der erste Schritt ist, dass man offen über die Problematik redet."
Smith + Nephew Geschäftsführer Werner Klicka wies darauf hin, dass er nicht nur Produkte seines Unternehmens verkaufen will, sondern es auch als Verpflichtung aussieht, Themen aufzugreifen, die von Aktualität sind. Aus diesem Grund finden die Smith + Nephew Fortbildungstage heuer auch schon zum siebenten Mal statt.
Über 400 Teilnehmer werden erwartet, unter ihnen auch Univ. Prof. DDr. Christian Köck, der über Ansätze einer modernen Führung von Gesundheitseinrichtungen referiert hat.
"Ohne Reformen ist der solidarische Charakter gefährdet", warnte er. Dazu gehören dringendst effizienzsteigernde Maßnahmen in Krankenanstalten. Bisherige hirarchische Organisationsstrukturen sind nicht mehr wirksam, Prozessabläufe gehören gesteuert. Es kommt zunehmend zum Qualitätswettbewerb, das Krankenwesen hat sich von einem Anbieter- zu einem Käufermarkt entwickelt.
Dabei behören die kleinen Krankenhäuser unter Druck. Wollen sie ihren Weiterbestand sichern, müssten sic sich nach Ansicht von Köck spezialisieren, Partnerschaften eingehen, ihre bürokratischen Strukturen verändern, den Personalstand effizient senken und vor allem die Kunden- und Serviceorientierung erhöhen.
"Wer zu lange wartet, bleibt auf der Strecke", prognostizierte Köck ebenso wie die Zunahme der Zahl an privaten Versorgungsunternehmen und effizientere Kostenstruktur, besseres medizinisches Service, professionellem Qualitätsmanagement und unterm Strich deutlich höheren Ertrag.
Ausführliche Informationen zu den beiden Vorträgen sowie zu den anderen des
ersten Tages finden Sie unter http://www.fortbildungstage.at.
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Thomas Windisch
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